Die Atembewegung ist eine der kraftvollsten und mächtigsten Bewegungen des menschlichen Körpers.
Der Muskel, der hauptsächlich die Einatmung ermöglicht, ist das sogenannte Zwerchfell. Das Zwerchfell – der größte Muskel im Körper – spannt sich wie eine Zeltkuppel unter die Rippenbögen und trennt den Bauch- und Brustraum.
Bei der Einatmung zieht sich das Zwerchfell zusammen und senkt sich. Luft wird durch diesen Unterdruck im Brustraum in die Lungen hineingesaugt, der Brustraum erweitert sich und die Bauchorgane bewegen sich nach unten. Beim Ausatmen entspannt das Zwerchfell, die Luft entweicht wieder aus den Lungen und der Brustraum entspannt sich.
Neben der Atemfunktion zur Sauerstoffaufnahme unterstützt das Zwerchfell durch seine pumpende Bewegung noch weitere Funktionen:
- Blutzirkulation
- Sanfte Mobilisierung der Wirbelsäule und Rippengelenke
- Aktivierung des dämpfenden Nervensystems zur Entspannung und Stressreduktion
- Durchblutung und Funktion der inneren Organe wie Leber und Darm
- Unterstützung Verdauung und Entgiftungsprozesse
Insgesamt helfen uns all diese Prozesse, uns vitaler zu fühlen. Die allgemeine Gesundheit profitiert davon.
Wir können also die Kraft des Atmens auch therapeutisch nutzen, um all diese Effekte bewusst anzustreben. Gleichzeitig hilft die bessere Sauerstoffversorgung des ganzen Körpers, dass wir uns fitter, vitaler und entspannter fühlen. Stress wird abgebaut und damit unser gesamtes Wohlbefinden gesteigert. Auch kleine Verspannungen im Rücken lösen sich gerne bei tiefen und bewußten Atemübungen auf. Wir fühlen uns leichter und lockerer und Rückenschmerzen werden besser.
Eine erste Methode zum Selbstausprobieren ist die sogenannte „4711 Atemübung“:
- 4 Sekunden tiefe Einatmung in Brust oder Bauch
- 7 Sekunden langsame, bewusste Ausatmung
- 11 Wiederholungen des ganzen Zyklus
Für eine bewusste Wahrnehmung der Atmung ist eine entspannte Rückenlage oder Sitz zu empfehlen.
Die Hände liegen zu Wahrnehmung der Atembewegung auf den Rippen oder auf dem Bauch.
Zudem können Entspannungskurse, Yoga, Physiotherapie oder Osteopathie unterstützen, wenn Ihre Atmung durch Verspannungen, Blockaden, Verletzungen, zu viel Stress oder Trauma gestört ist.