Was Du zu dem Thema Rückenschmerzen schon immer wissen wolltest!
Ein Großteil unserer Rückenschmerzen sind funktionellen Ursprungs.
Was heißt „funktioneller Rückenschmerz“ eigentlich?
Funktionelle Rückenschmerzen sind Schmerzen die aus der Funktionsweise des Bewegungsapparats, der Muskeln, heraus entstehen. Z.b. Fehlhaltungen, Muskelverspannungen, Blockierungen.
Im Gegensatz dazu sind strukturelle Rückenschmerzen ausgelöst durch eine Störung der Struktur. Z.b. Bandscheibenvorfall oder Arthrose
Der häufigste Auslöser funktioneller Rückenschmerzen sind muskuläre Dysbalancen.
Unsere Rücken und Lenden-Becken-Hüft Region (kurz LBH) wird durch große Muskelgruppen im Lot gehalten die alle wie ein Spinnennetz im Gleichgewicht zueinander arbeiten. Sind diese im Ungleichgewicht, d.h. Eine Gruppe muss deutlich mehr arbeiten oder ist zu schwach, zu kurz oder zu lang, gerät dieses Gleichgewicht aus dem Lot, und macht uns Probleme: wir bekommen Rückenschmerzen.

Wie entstehen Rückenschmerzen?
Wie bereits festgestellt, kommen die meisten Schmerzen aus der Muskulatur und werden „myofasziale Schmerzen“ genannt, die sich durch eine Überforderung der Muskulatur erklären lassen:
Schmerzen entstehen dadurch, dass unsere Muskeln nicht das `leisten` können, was ihnen in einer Situation abverlangt werden. Wir wollen z.B. wandern gehen, haben aber einen Alltag in dem wir viel statisch funktionieren, d.h. sitzen (Auto fahren, Bürotätigkeit, etc). Unsere Muskulatur ist also für das Wandern nicht trainiert genug und ist überfordert. Ein Muskel der überfordert ist erhöht seine Spannung. Zudem vermindert sich durch die erhöhte Spannung in der Muskulatur die Durchblutung, was die Schmerzen auslöst und uns einen total verspannten, steifen Rücken beschert. Äußerst unangenehm!
Fehlbelastungen der Muskulatur durch ein Ungleichgewicht (Dysbalance) zwischen den unterschiedlichen Muskelgruppen führen ebenso zu dieser Überforderung wie gerade beschrieben. Wie kommen diese zustande:
Durch einen statischen Lebensstil (sitzen, Auto fahren) vernachlässigen wir bestimmte Muskelgruppen (z.B. Bauchmuskulatur) oder bringen andere in eine Position die sie verkürzen lässt (Hüftbeuger). Um diesen `schwachen` Gegenspielern jetzt gegenzusteuern, müssen andere Muskeln deutlich mehr leisten als sie können:
- die Rückenmuskulatur muss gegenhalten damit wir aufrecht bleiben und nicht nach vorne umfallen und unser Kopf in der horizontalen Ausrichtung bleibt
- unsere Bauchorgane, die durch die schwache Bauchmuskulatur nicht mehr von vorne gestützt werden, ziehen durch ihre Aufhängung an der Lendenwirbelsäule. Und auch hier muss die Rückenmuskulatur hinten wieder mehr arbeiten
Durch zu wenige Entspannung und Stress entsteht eine sogenannte Psychophysische Dauerspannung.
Im Groben können wir 5 Muskelgruppen betrachten, die für eine Mittäterschaft in Fragen kommen:
- Bauchmuskulatur: häufig ist diese Gruppe zu schwach. Sie hält uns nicht nur aufrecht sondern gibt unseren inneren Bauchorganen Stütze und Schutz. Ist sie zu schwach haben unseren Bauchorgane von vorne keine Stütze mehr und hängen ìn den Seilen`.
- Rückenmuskulatur: häufig ist diese Gruppe überfordert und unter Dauerspannung. Sie hält uns aufrecht und sorgt dafür dass wir immer ìm Lot` bleiben. Hier arbeiten unzählige große und kleine Muskeln daran dass wir uns stabil bewegen können, dass wir unser Gleichgewicht halten und dass wir `geschützt` durch unseren Alltag kommen. Diese Muskeln sind ständig am arbeiten.
- Hüftbeuger: diese Gruppe ist häufig zu kurz. Ein Teil des Hüftbeugers zieht sich tatsächlich diagonal durch unseren unteren Bauchraum. Der Ansatz ist hier unsere Lendenwirbelsäule. Von da zieht der Muskel dann nach unten und vorne und setzt in unserer Hüfte am Oberschenkel an -> daher der Name Hüftbeuger. Durch das viele Sitzen ist dieser Muskel in einer ständigen Verkürzung und wenn wir dann aufstehen, zieht er unsere Lendenwirbelsäule nach vorne ins Hohlkreuz.
- Vordere Oberschenkelmuskulatur, sog. „Quadriceps“: diese Gruppe ist meist relativ gut ìm Saft`. Wir stehen häufig auf, gehen, setzen uns wieder hin und diese Muskeln werden immer wieder benutzt, sind tendenziell eher etwas verkürzt.
- Hintere Oberschenkelmuskulatur, sog. „Ischios“: hier treffen wir wieder auf ein paar eindeutige `Schwächlinge` unseres Bewegungsapparats. Diese Muskeln benutzen wir relativ wenig da wir kein Wild mehr durch die Steppe jagen und auch nicht wissen, wie wir diese gut und einfach im Alltag trainieren können.
Zusammenfassend:
Durch unseren Alltag, in dem wir zunehmend mehr Lebenszeit statisch sitzend und stehend verbringen, ist unsere Bauch- und hintere Muskulatur schwach, Hüftbeuger verkürzt und vordere Oberschenkelmuskeln tendenziell gut im Training und verkürzt.
Dadurch kippt unser Becken nach vorne, zieht die schwachen Streckermuskeln hinten in die Länge (die sind aber zu schwach um gegenzuhalten) und wir geraten ins Hohlkreuz. Unsere Rückenmuskulatur muss jetzt extra hart arbeiten um all das aufzufangen und uns aufrecht zu halten. Das ist schwer zu schaffen und wir bekommen Verspannungen. Damit schließt sich der Kreis.
Rückenschmerzen sind also ein Spiegel unserer Lebensrealität, und zeigen uns auf, wo wir uns im Ungleichgewicht befinden, und wo unsere Schwachstellen liegen.
Was bedeutet das für mich??
Wenn durch eine sorgfältige Analyse der Rückenschmerzen durch einen Arzt:in, Therapeuten:in oder einer Funktionsanalyse klar ist, dass der Rückenschmerz funktioneller Natur ist, dann kann hier gut gegengesteuert werden und man kann viel selbst tun um dem Rücken etwas Gutes zu tun.
Dazu wird erst einmal herausgefunden, wo die Schwachstellen liegen (welche Muskelgruppen ist wo verkürzt, schwach oder überfordert), wo sind wir ggf. zusätzlich noch `schief` oder verschoben und gibts weitere Verkettungen die sich da noch oben drauf stapeln.
Der Physiotherapeut:in, Osteopath:in arbeitet dann aktiv: testet Muskeln, fühlt Verspannungen, analysiert Haltung und Bewegungsabläufe, löst Blockaden, behandelt schmerzhafte Triggerpunkte um Muskuläre Verspannungen aufzulösen und gibt Ihnen Tips und Techniken um selbständig Ihre Rückenschmerzen damit etwas aufzulösen.
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3 schnelle Tipps zum Umsetzen:
- Dehnen von Hüftbeuger, Vorderen Oberschenkel und Innenseite der Oberschenkel
- Training der gesamten Bauchmuskulatur
- Entspannung der Rückenmuskulatur